Je nach Material des zu bedruckenden Objekts kann es erforderlich sein, die Oberfläche vorzubehandeln, damit die Farbe optimal haftet. Für einen qualitativ hochwertigen Druck sollte das Druckgut eine Oberflächenspannung von mindestens 38 mN/m aufweisen. Liegt die Oberflächenspannung darunter, haftet die Druckfarbe nur unzureichend. Um die Oberflächenspannung zu messen, stehen Testtinten oder Teststifte zur Verfügung. Mit diesen kann einfach überprüft werden, ob eine Vorbehandlung nötig ist. Zur Erhöhung der Oberflächenspannung können Corona-, Flammen- oder Plasmabehandlungen in die Anlagen integriert werden. Eine weitere mögliche Störquelle ist die statische Aufladung des Bauteils, insbesondere bei geringer Luftfeuchtigkeit. Diese Aufladung kann zu Fadenbildung und Spritzern führen. Um dies zu vermeiden, kann ein Ionisiergerät eingebaut werden, das die statische Aufladung effektiv abbaut.
Bei vielen Kunststoffen können durch Kontakt oder Reibung, vielfach auch durch den Herstellungsprozess verursacht, eine statische Ladung entstehen. Diese statische Ladung kann bei ungünstiger Witterung bzw. Luftfeuchtigkeit das Drucken behindern. Das Ionisationsgerät besteht aus einer Ionisationselektrode und einer Luftabstrahleinheit. Der ionisierte Luftstrahl, der dieses Gerät verlässt, ist elektrisch leitend und kann somit die statische Ladung entladen. Der Ionengenerator wird mit Druckluft betrieben. Durch den starken Luftstrahl wird das Druckteil zugleich entstaubt.
Ein Flammenvorbehandlungsgerät wird zum Erhöhen der Oberflächenspannung verwendet. Die Flamme wird mit Gas erzeugt und benötigt für die chemische Reaktion einen Sauerstoffüberschuss. Durch Aufbrechen von Molekülverbindungen und Zuführung von Ionen aus der Flamme entstehen polare Gruppen. Durch diesen Prozess wird die Oberflächenspannung erhöht und somit kann die Druckfarbe haften.
Ein Plasmavorbehandlungsgerät wird zum Erhöhen der Oberflächenspannung verwendet. Plasma ist durch die Kombination von chemischer und physikalischer Wirkung die effektivste Vorbehandlung die im Tampondruck bekannt ist. Die Behandlungstiefe ist über 10nm während bei den anderen Vorbehandlungsarten die Behandlungstiefe typisch zwischen 5-10nm liegen. Der Plasmaerzeuger generiert einen potentialfreien Plasmastrahl. Das zu bedruckende Teil wird nicht mit Hochspannung beaufschlagt, die Behandlung ist somit potentialfrei.Plasmaanlagen sind gegenüber allen anderen Vorbehandlungsmöglichkeiten sehr teuer. Plasma wird daher meistens nur bei sehr schwer bedruckbaren Oberflächen oder wenn absolute Prozesssicherheit verlangt wird angewendet.
Neben der Integration in unsere Druckanlagen, stellen wir auch auf Wunsch kundenspezifische Einzelanwendungen her.